12.06.25 | Bei der jährlichen Klausurtagung der Kommunalen Altenhilfe Bayern (KABayern) stand dieses Mal eine Podiumsdiskussion zur Pflegepolitik 2025ff im Mittelpunkt.
Die zweitägige Veranstaltung fand in Beilngries statt und bot ein Forum für Experten und Interessenvertreter, um die Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der Pflege zu erörtern. Diskutiert wurden wichtige Themen im Bereich der Altenpflege. Teilgenommen haben CvH-Stiftungsvorstand Marco Schäfer in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der KABayern sowie Martin Pfeuffer, stellv. Vorstand der Carl von Heß Sozialstiftung.
Im Mittelpunkt stand bei der Podiumsdiskussion am ersten Tag die Pflegepolitik 2025ff. Der neue Bundestag und die neue Bundesregierung sind aufgerufen, schnellstmöglich grundlegende Reformen anzugehen.
Dabei wurde Kritik laut an der Zusammensetzung der im Koalitionsvertrag erwähnten Bund-Länder-Kommission. „Den Herausforderungen in der Pflege müssen wir uns gemeinsam stellen“, so Alexandra Krist, Geschäftsbereichsleiterin Pflege der AOK Bayern. „Leistungserbringer, Kostenträger und Berufsverbände dürfen mit ihrem Know-how und ihren Interessen nicht außen vorbleiben“, ergänzte der Vorstandssprecher der KABayern, Prof. Dr. Alexander Schraml. Wichtig für die Pflege ist nach Auffassung von Christine Lehmacher-Dubberke (DBfK Südost), dass das Pflegekompetenzstärkungsgesetz baldmöglichst verabschiedet wird.
Breiten Raum nahm in der Diskussion auch die Prävention ein. „Prävention ist mehr als Fürsorge - sie ist eine zentrale Zukunftschance für unser Pflegesystem. Wer heute gezielt in Gesundheitsförderung, sektorenübergreifende Zusammenarbeit und präventive Strukturen investiert, entlastet morgen nicht nur die Pflege, sondern stärkt unsere Versorgungsstrukturen“, so das Statement der bayerischen Chefin des Medizinischen Dienstes, Prof. Dr. Claudia Wöhler.
Zum aktuellen Missstand, das bei Sozialhilfefällen die Bezirke erheblich verzögert zahlen, nahm Stefanie Krüger vom Bayerischen Bezirketag Stellung.
Die KABayern-Vorstandsmitglieder Ulrich Gräf und Marco Schäfer stellten anschaulich dar, welche massive Auswirkungen diese Zahlungsmentalität auf die wirtschaftliche Situation der Pflegeeinrichtungen hat.
Der Amtschef des bayerischen Ministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention, Dr. Rainer Hutka, und der Geschäftsbereichsleiter des Bayerischen Landkreistages, Dr. Klaus Schulenburg, waren am zweiten Tag der Klausurtagung zu Gast.
Diskutiert wurde insbesondere die neue AVPfleWoqG und die Möglichkeiten der Altenhilfe-Förderung in Bayern. Kritikpunkt waren erneut die Doppelprüfungen durch den Medizinischen Dienst und die Heimaufsicht (FQA). Nach Auffassung der KABayern muss die FQA auf die Ebene der Bezirksregierungen verlagert werden. Die staatliche Kontrolle ist zudem bei Pflegeheimen mit Versorgungsvertrag auf Skandalfälle zu beschränken.
Neue Mitglieder konnten in der Generalversammlung der Genossenschaft aufgenommen werden: Die Schwaighof gGmbH (Landkreis Miesbach) und das Seniorenheim St. Martin (Markt Waging) stärken künftig als die Mitglieder Nr. 26 und 27 die kommunale Interessensvertretung.
Marco Fürsich, Aufsichtsratsvorsitzender der KABayern, unterstrich die steigende Bedeutung der Genossenschaft, die vor fünf Jahren mit 12 Mitgliedern gestartet ist.